Der Keck zu Gast bei der DEHOGA Bayern

23.09.2018
Andy Keck
Der Keck zu Gast bei der DEHOGA Bayern

Ein Bericht von Paola Lehmann Gamez

Jeder 20. Beschäftigte in Bayern ist in der Hotellerie und Gastronomie angestellt. Damit ist das Hotel- und Gastrogewerbe für Bayern von enormer Wichtigkeit. Allerdings scheint das in der Politik an einigen Stellen noch nicht angekommen zu sein.

Aus diesem Grund hat sich Andreas Keck mit dem Geschäftsführer der DEHOGA Bayern, Dr. Thomas Geppert, an einen Tisch gesetzt, um die Bedürfnisse und Wünsche der Branche besser zu verstehen.

Dass die Gastronomie einen fundamentalen Beitrag für die bayerische Wirtschaft leistet, beweisen die rund 400.000 Erwerbstätigen in Bayern. Dazu kommt, dass ca. 12% der Flüchtlingsintegration in Hotels oder Gastronomiebetrieben stattfindet. All diese Arbeitsplätze befinden sich in Bayern und können Outsourcing nicht zum Opfer fallen. Nicht nur deswegen bezeichnet Dr. Thomas Geppert die Hotellerie und Gastronomie als „unterschätze Leitökonomie“.

Dennoch kommt es viel zu oft zu Frustration und Überforderung der Wirte und Hoteliers. Schuld daran sind die Bürokratiemonster und Steuerungerechtigkeiten, die besonders die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einem enormen Druck aussetzt. Wenn man beachtet, dass 82% der bayerischen Gastronomiebetriebe aus KMUs bestehen, wird deutlich, dass der Verordnungswahnsinn und die zusätzliche Arbeit durch die DSGVO von den meisten Betrieben nur schwer zu bewältigen ist. Andreas Kecks Forderung nach Bürokratieabbau stößt damit auch bei der DEHOGA auf große Begeisterung.

Neben bürokratischen Hürden ist es aber vor allem die Besteuerung, die die meisten Gastronomen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lässt.

Wenn man für den Salat to-Go in der Plastikschale 12% weniger Steuern zahlt als für den im Porzellangeschirr, ist es nicht nur ein Problem für Wirte aufgrund von Wettbewerbsverzerrung, sondern auch ein großes Problem für die Umwelt.

Generell liegt es Geppert am Herzen, dass gleiche Handlungen, gleichbehandelt werden. Das gilt u.A. auch für Besteuerung und Verordnungen in der Sharing Economy. Brandschutzverordnungen einer AirBnB-Unterkunft sind beispielsweise nicht mit den Auflagen zu vergleichen, die ein Gasthof erfüllen muss. Für faire Wettbewerbsbedingungen und „Waffengleichheit“ will sich Keck einsetzten.

Abschließend teilte Geppert noch seine Visionen des „Wirtshaus der Zukunft“. Neue Konzepte wie den Dorfladen in die Gaststätte zu bringen oder die Kinderbetreuung in das Café, eröffnen Bayern ganz neue Möglichkeiten seine Wirthauskultur zu nutzen und auszubauen. Tradition in Einklang mit modernen Ideen zu bringen, wünscht sich auch Keck für ein frisches Bayern.

Deshalb gilt es, den politischen Scheinwerfer mehr auf die Gastronomie zu lenken und damit vor allem Mittelständler mehr an die Hand zu nehmen. So kann die Frustration der Wirte, mit Tatendrang ersetzt und damit das riesige Potential der Branche ausgeschöpft werden.

Letztendlich ist es das Wirtshaus, das den Gegenpol zu einer Welt der Digitalisierung bieten kann und dafür sorgt, dass Menschen zusammenkommen. Oder wie Andreas Keck es abschließend formuliert „auf einen guten Barkeeper wird man nie verzichten können“.

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