Bestellerprinzip ist und bleibt Unsinn. Andere Maßnahmen wären viel sinnvoller.

26.02.2019
Andy Keck

Wenn die SPD mit ihrer Ministerin Katarina Barley  das Bestellerprinzip bei Maklerprovisionen jetzt auch auf den Kauf von Immobilien ausweiten will, zeigt das mehrere sagen wir mal intellektuelle Unfähigkeiten.

1) Bei einer Immoblientransaktion geht es um viel Geld und es ist wenig ratsam auf die Unterstützung von Profis zu verzichten.

2) Den Makler zahlt letzlich immer der Käufer. Wenn das verpflichtend der Verkäufer tun muss, wird er es einpreisen und am Ende zahlt der Käufer nicht nur den Makler, sondern zusätzliche Grunderwerbssteuer, weil der Kaufpreis ja höher geworden ist. Es hat also genau den genteiligen Effekt.

3) Schon jetzt wird ein Verkäufer, wenn er das entsprechende Know-how und die Zeit hat, auf einen Makler verzichten und lieber selbst mehr Geld verdienen.

Das SPD-übliche Kapitalistenbashing ist also völlig sinnlos und dumm.

Was könnte man statt dessen tun um Immobilien für Käufer günstiger zu machen?

Nun, mir fallen da spontan diese Aspekte ein:

A) Schafft die Grunderwerbssteuer ab. Im Zuge der Neuausrichtung der Grundbesitzsteuern findet sich da sicher ein kluger Ausgleich.

B) Schafft die Mehrwersteuer auf die Maklercourtage ab – zumindest bei privat genutzten Immobilien. Auch eine Absenkung auf 7% wäre denkbar – schließlich ist Wohnen sowas wie Daseinfürsorge  und sollte genauso priviligiert sein wie Nahrungsmittel.

C) Mistet die Bauvorschriften aus und sorgt dafür, dass man billiiger bauen kann.

D) Kauft mehr Grundstücke und stellt diese zusammen mit bereits in staatlichem Eigentum befindlichen Grundstücken dem Wohnungsbau z. B. in Erbpacht oder ähnlichen Konstrukten günstig zur Verfügung – gerne mit entsprechenden Nutzungs- und Vermarktungsauflagen.

Eine generelle Anmerkung noch. Der Markt versagt nicht, wie einige Linke postulieren, er funktioniert prächtig. Das knappe Gut Grundstücke steigt rasant im Preis. Aus meiner Sicht wäre es deshalb klug, wenn die Gemeinschaft, also der Staat, dieses knappe Gut für ihre Bürger sichert und dem Markt teilweise entzieht. Im Effekt entspannt sich dann auch der Grundstücksmarkt wieder, wenn der Staat ausreichend günstige Grundstücke zur Verfügung stellt. Dazu brauchen wir auch nicht gleich wieder staatliche und/oder kommunale Wohnungsgesellschaften. Ein vernünftiges Grundstücksmanagement mit klugen Nutzungsverträgen mit der Privatwirtschaft wäre völlig ausreichend. Ein solcher staatlicher Eingriff erscheint selbst mir als Wirtchaftsliberalen gerechtfertigt, weil er ein echtes gesellschaftliches Problem lindern würde: Wohnungsnot.

Anmerkung zum SZ-Artikel:
Der Autor Thomas Öchsner sollt sich dringend mit Wirtschaftstheorie beschäftigen – er hat davon offensichtlich nicht den Hauch einer Ahnung.

0Noch keine Kommentare

Ihr Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen