Deutsch-Türkischer Dialog für eine Partnerschaft mit Zukunft

18.05.2018
Andy Keck
Deutsch-Türkischer Dialog für eine Partnerschaft mit Zukunft

Ein Bericht von Paola Lehmann Gamez

Am Donnerstag, den 17. Mai 2018 lud das Deutsch-Türkische Forum München Vertreter türkischer und deutscher Unternehmen dazu ein, gemeinsam an einen Tisch zu kommen. Thema war die Zukunft der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Türkei und Deutschland.

Moderiert von Andreas Keck (Stv. Bundesvorsitzender Liberaler Mittelstand) und Nilgün Stauch (Deutsch-Türkisches Forum München) haben Redner wie Mahmut Türker, Sprecher des Deutsch-Türkischen Forums München, und der Vizepräsident des Ost-West-Wirtschaftsforums, Dr. Hermann Mayer, Ursula Lex, Vorsitzende des Liberalen Mittelstand Bayern, und Alexander Rieper, Geschäftsführer der Thomas-Dehler-Stiftung, bekräftigt, wie wichtig der Dialog gerade auch in politisch unruhigen Zeiten ist. Denn nur wenn Hypes durch echte Begegnungen aus dem Weg geräumt werden, kann man sich ehrlich begegnen.

Der Hauptredner Frank Kaiser (Vertreter Bayerns der Deutschen Auslandshandelskammer in der Türkei) verdeutlichte, dass die Beziehungen beider Länder auf einer jahrzehntelangen tiefen Freundschaft beruhen. Diese Freundschaft müsse man pflegen und weiter ausbauen. Beispielsweise indem man in Zukunft sowohl die Marke Bayern in der Türkei stärkt wie auch umgekehrt. Laut Kaiser ist Bayern aus türkischer Sicht das Land der Hochtechnologie, der Umwelt und der Wirtschaft. Dieses Branding sollte im Wettstreit um die Pole-Position in der Türkei mit anderen deutschen Bundesländern herausstechen. Laut Kaiser wird die Türkei auch in Zukunft ein wichtiger Partner bleiben, ja sogar wichtiger werden. Projekte wie der größte Flughafenbau der Welt parallel zu der Aufnahme von drei Millionen syrischen Flüchtlingen zeugen vom wirtschaftlichen Potenzial der Türkei.

Die rege Beteiligung der Zuhörerschaft machte schnell deutlich, dass ein freier Waren- und Personenverkehr zwischen Deutschland und der Türkei das Herzensanliegen des Abends sein würde.

Andreas Keck äußerte sich wie folgt zu dem Thema: „Beziehungen leben vom Dialog, auch Handelsbeziehungen. Auf Basis guter Beziehungen wiederum überwindet man auch schwierige Hürden und meistert unruhige Zeiten. Deshalb ist es wichtiger miteinander zu reden als übereinander."

Die DTMF-Koordinatorin Nilgün Stauch betonte, dass gerade in Zeiten, die auf Grund politischer Rhetorik zwischen der Türkei und Deutschland etwas angespannt sind, der wirtschafltiche Dialog nicht abreissen darf. "Unser Hauptziel sind intensive ökonomische Beziehungen zwischen den beiden Ländern ergänzend zur politischen Ebene. Darüber hinaus ist es notwendig, die freundschaftlichen Bindungen zwischen den beiden Gemeinschaften zu schützen und weiter auszubauen. Wir als Deutsch-Türkisches Forum München sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen."

Diese Aussagen fand auch bei Dinçer Çelik, dem Inhaber der Deniz-Er Speditions- und Handels GmbH, Anklang. Celik erklärte, dass der Logistiksektor den Spiegel des Handelsvolumens zwischen Bayern und der Türkei darstellt. Er könne zumindest aktuell nicht feststellen, dass der Handel zwischen beiden Ländern abgenommen habe. Er wünsche sich  aber eine einfachere Visa-Handhabe – ein tägliches Ärgenis für viele LKW-Fahrer.

Deutsche Traditionsunternehmen wie Bosch und Mercedes sind seit Jahren fest in der Türkei verankert. Türkische Unternehmen haben begonnen, in deutsche Marken und Firmen wie Neckermann zu investieren. Nicht nur aus diesem Grund sind die Verflechtungen der Wirtschaftsnationen allgegenwärtig. Ayman Ertem Çoban, der neue Handelsattaché der Republik Türkei in München, stellte das neue „Tailor Made“-Programm der Türkei vor. Bei einem Investment von über 100 Millionen US-Dollar sollen deutsche Unternehmer in der Türkei unterstützt werden. Das Programm sei zudem ein Ansporn, die deutsch-türkische Freundschaft weiter voranzutreiben.

Neben Programmen wie diesem ist es vor allem der offene Dialog – wie ihn im Besonderen die Veranstalter des Abends suchen – das Medium, das maßgeblich dazu beiträgt, diese tiefen Beziehung auch in bewegten Zeiten nachhaltig zu stärken.

Beim anschließenden gemeinsamen Fastenbrechen wurde der Dialog weiter intensiviert.

Resonanz in der Presse

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