Gute Pflege ist gelebte Menschenwürde.

Wir werden immer älter – gut so!

Aber immer mehr Menschen benötigen Pflege, die wir immer seltener in der gebotenen Qualität und zu für die Betroffenene bezahlbaren Kosten gewährleisten können.

Was tun? Nun, eine einfache Lösung gibt es nicht. Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen.

1) Machen wir den Pflegeberuf attraktiver

Eine angemessene Bezahlung, gesellschaftliche Wertschätzung und ausreichend Zeit für die Patienten wären ein Anfang. Um mehr Zeit zu haben, müssen wir die Pflegekräfte von Bürokratie befreien, die Ihnen zum Teil die Hälfte ihrer Arbeitszeit raubt. Und wir sollten Ihnen das bestmögliche Equipment an die Hand geben, das ihre Abreit unterstützt. Moderne Technik kann hier enorme Dienste leisten.

2) Lasst uns länger selbstbestimmt zu Hause bleiben

Wer will nicht möglichst lange zu Hause leben? Moderne Medizin, smarte Sensorik, technische Haushaltshilfen und flexible ambulante Pflegeunterstützung können helfen!

Wir brauchen auch dringend eine vernünftige Lösung für 24-Stunden-Pflegekräfte. Diese kommen aktuell oft aus dem Ausland und werden gerne mal "schwarz" beschäftigt, weil eine offizielle Lösung unbezahlbar ist. Hier brauchen wir unbürokratische, flexible und für die Betroffenen bezahlbare Regelungen!

3) Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

Pflegende Angehörige sind oft einer enormen Belastung ausgesetzt. Wir sollten Sie besser unterstützen, ihre Arbeit fachlich begleiten und entstehende Kosten und Verdienstausfälle unbürokratisch erstatten.

4) Vertrauen wir mehr auch auf technische Lösungen

Wir stecken in einem Dilemma. Robotik & Digitalierung könnten viele Probleme lösen. Sensoren könnten gesundheitliche Probleme oder Stürze melden, eine offene Kühlschranktür oder eine angelassener Herd muss nicht zu Katastrophe führen. Mechanische Hilfen und spezialisierte Pflegeroboter könnten die menschlichen Pflegekräfte unterstützen und ihnen mehr Zeit lassen für zwischenmenschliches: Leider lehnen breite Teile der Bevölkerung solche Neuerungen ab. Einerseits verständlich, andererseits sehr kurzsichtig.

Wir müssen die Chancen der neuen Techniken aktiver vermitteln und den Menschen die Angst nehmen. Ich jedenfalls möchte lieber zu Hause von einem Pflegeroboter unterstützt werden, als in einem Pflegeheim dahinsichen zu müssen.

5) Organiseren wir Alternativen zu klassischen Pflegeheimen

Viele Alten- und Pflegeheimen sind unwürdige Aufbewahrungsstätten für alte Menschen. Es gibt Konzepte, die wir verstärkt ausprobieren und fördern sollten. Altersgerechte Wohngemeinschaften oder Betreutes Wohnen können attraktive Alternativen sein. Diese können vielleicht sogar helfen , die Wohnungsnot in den Städten zu lindern, wenn große Wohnungen oder auch Häuser eingetauscht würden gegen bedarfsgerechten Wohnraum oder gezielt für Wohngemeinschaften umgebaut würden.

6) Organisieren wir die Finanzierung vernünftig

Gute Pflege kostet gutes Geld, das es uns aber wert sein muss. Dem hohen Kostendruck dürfen wir aber nicht begegnen mit immer niedrigeren Fallpauschalen und immer höhreren Druck auf das Pflegepersonal zu Lasten der Schwächsten im Glied, den Patienten. Sorgen wir lieber für mehr Effizienz durch moderne Technik und schlanke Prozesse, beenden wir die Kostenabwehrschlachten der Kassen. Belohnen wir lieber gute Einrichtungen mit zufriedenen Patienten mit Boni statt sie mit ausufernden Dokumentationspflichten zu drangsalieren. Mehr Markt mag für den einen wie ein Drohung wirken, klug angewendet würde es aber ein Segen sein.

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