Der Mittelstand ist das Herz der deutschen Wirtschaft. Er repräsentiert über 90 Prozent der Unternehmen, erwirtschaftet jeden zweiten Euro und stellt 80 Prozent der Ausbildungsplätze in Deutschland. Leider ist er in den Parlamenten dieser Republik deutlich unterrepräsentiert. Das will der Liberale Mittelstand unbedingt ändern und ich unterstütze das sehr, sehr gerne auch in meiner Rolle als Stv. Bundesvorsitzender dieser Organisation.
Unsere Wirtschaftspolitik wird der Bedeutung des Mittelstandes für Deutschland oft nicht gerecht. Der Mittelstand wird übermäßig belastet, seine Sorgen häufig ignoriert und seine Forderungen in der politischen Agenda hinten angestellt. Deshalb müssen wir uns stärker für eine mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik einsetzen. Die Wirtschaft kann nur wachsen, wenn es dem Mittelstand gut geht.
Forderungen:
Das
Ausmaß der Bürokratie in Deutschland ist ein Hindernis für den
unternehmerischen Erfolg, dämpft Leistungswillen sowie Innovationskraft
und bürdet Unternehmern unnötige Verwaltungskosten auf. Besonders
belastet werden Unternehmer durch die große Anzahl von Gesetzen,
Verordnungen und Richtlinien, die damit oft verbundenen
Berichtspflichten, die häufigen Änderungen dieser Normen sowie Auflagen
und das Zuständigkeitswirrwarr bei den Behörden.
Staatliche Überregulierung und Bürokratie müssen schnell und nachhaltig abgebaut
werden. Davon werden kleine und mittlere Unternehmen in besonderem Maße
profitieren, weil bei ihnen administrative Aufwendungen einen überproportionalen Anteil ihrer Gesamtkosten im Vergleich zu großen
Unternehmen ausmachen.
Forderungen:
Der
demografische Wandel macht gute Arbeitskraft seltener und teurer.
Starre Regelungen zum Renteneintrittsalter entziehen dem Arbeitsmarkt
erfahrene Fachkräfte. Gleichzeitig lassen wir aber unsere Talente in
einem ideologisiertem und erstarrten Schulsystem verkommen und geben
unserer Jugend nicht das ausreichende Rüstzeug für die berufliche
Zukunft mit. Gerade für den Mittelstand so wichtige
Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit,
Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Zuverlässigkeit,
Lernbereitschaft und Zeitmanagement lassen viele Schulabgänger in
zunehmendem Maße vermissen. Das führt zu einer hohen Zahl von
Ausbildungsabbrechern, mit denen den Betrieben die für die Zukunft
wichtigen Fach- und Führungskräfte abhandenkommen.
Wir müssen
nicht nur unsere eigenen Talente fördern und fordern sondern auch
dafür Sorge tragen, dass möglichst niemand auf der Strecke bleibt.
Auch die Zuwanderungs- und Integrationspolitik muss verstärkt am Bedarf
des Arbeitsmarktes orientiert und zum Nutzen der Wirtschaft neu
ausgerichtet werden. Nur so werden wir auch weiterhin im globalen
Wettbewerb um die besten Köpfe und die innovativsten Ideen bestehen
können.
Forderungen:
Dem
Mittelstand bleibt aufgrund der hohen Ausgabenlast kaum Luft zum Atmen.
Versteckte Steuererhöhungen im Zuge der „kalten Progression“ belasten
Unternehmer und Mitarbeiter. Gleichzeitig erhöhen die Kosten der
Energiewende den finanziellen Druck bei kleinen und mittleren Betrieben.
Zusätzlich verteuern hohe Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge den
Faktor Arbeit und begünstigen Schwarzarbeit. Dadurch habe ehrliche
Arbeitgeber und -nehmer erhebliche Wettbewerbsnachteile, staatliche
Einnahmen fallen aus und prekäre Beschäftigungsverhältnisse in der
Illegalität entstehen. Starre und übertriebene arbeitsrechtliche
Vorschriften führen dazu, dass Unternehmen Einstellungen vermeiden, um
sich vor dauerhaften Belastungen in Zeiten schlechter Konjunktur zu
schützen.
Der Mittelstand steht für Lohngerechtigkeit und bekennt
sich zu seiner Verantwortung für seine Arbeitnehmer. Mit der
ideologisch motivierten Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen
Mindestlohns erfolgte ein massiver Eingriff in die Vertragsfreiheit und
Tarifautonomie, die regional unterschiedlichen Lebenshaltungskosten
wurden außer Acht gelassen. Nicht durch einen gesetzlichen Mindestlohn,
sondern durch bessere Rahmenbedingungen werden Arbeitsplätze erhalten
und neu geschaffen. Gerade der drohende Fachkräftemangel ist Anreiz
für die Arbeitgeber, eigenverantwortlich attraktive Arbeitsbedingungen
zu schaffen – über angemessene Entgelte, Fortbildungsmöglichkeiten,
Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etc.
Forderungen:
Angesichts
des Fachkräftemangels ist eine Steigerung der Erwerbstätigkeit bei
Frauen unabdingbar. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter
und Väter muss verbessert werden, um das Potential gut ausgebildeter
und motivierter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer voll auszuschöpfen.
Dazu gehört insbesondere für Frauen auch die Vereinbarkeit von Familie
und Karriere. Frauen müssen die gleichen Chancen haben, durch Leistung
und Engagement in Führungspositionen aufzusteigen, wie ihre
männlichen Kollegen. Dies kann aber nicht durch eine staatlich
verordnete Frauenquote geschehen, da diese an der Lebens- und
Unternehmenswirklichkeit vorbei geht. Kontraproduktiv ist auch das
kürzlich beschlossene Betreuungsgeld, da es den Staatshaushalt
zusätzlich belastet und gerade für die Kinder, die am meisten davon
profitieren würden, die Chance früher sozialer, körperlicher und
intellektueller Förderung verringert.
Wir fordern deshalb:
Als
bodenschatzarmes Land lebt Deutschland schon immer von seinen klugen
Erfindern und mutigen Unternehmensgründern. Sowohl die Wirtschaft als
auch der Staat haben in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für Forschung und
Entwicklung (FuE) deutlich gesteigert. Aber ein immer
leistungsfeindlicheres, nur auf soziale Absicherung setzendes soziales
Klima, immer wieder durch linke Politik angestoßene Neiddebatten und die
finanzielle Beschneidung von Forschungseinrichtungen hemmen
Entrepreneurship, Wagnisbereitschaft und den Anreiz zu
zukunftsorientierter Forschung.
Noch
haben wir weltweit führende Forschungseinrichtungen, ins Hintertreffen
geraten sind wir aber bei der Umsetzung dieses Potentials in
Geschäftsideen und Wirtschaftsgüter. Immer schärfere Vorschriften am
Kapitalmarkt erschweren zudem die Beschaffung von Risikokapital,
Betriebsmitteln und Wachstumsfinanzierung für Start-ups sowie
innovationsstarke und erfolgreiche wachstumsorientierte Unternehmen.
Wir fordern deshalb: