Es
ist eine Schande, wie die Bundesregierung mit den Klimaschutzzielen
umgeht. Völlig ungenügend. Setzen, 6. Aber auch die bayerische
Staatsregierung ist nicht viel besser.
Wir müssen deutlich ehrgeiziger und mutiger werden.
Als
Unternehmer weiß ich aber auch, dass wir diese Ziele nicht gegen die
Marktwirtschaft sondern nur mit ihr erreichen werden. Wir brauchen also
kluge Weichenstellungen. Ich glaube daran, dass Ökologie & Ökonomie
keine Gegensätze sein müssen. Im Gegenteil, unser Know-how und unser
Erfindungsgeist können hier für ein echtes Win-Win sorgen. Wir müssen es
nur beherzt angehen.
Ein Ausstieg aus der Kohleverstromung ist
dringend geboten – allerdings müssen wir dabei die Versorgungssicherheit
und die Energiepreise im Auge behalten. Brachiallösungen sind da wenig
hilfreich – aussitzen aber auch nicht.
Deshalb brauchen wir einen ganzen Strauß an konkreten Maßnahmen, wie z. B.:
- Smarte
Investitionen in Smart Grids, um kleinteilige Stromgewinnung und
-speicherung möglich zum machen und eine Grundlastsicherung dadurch in
der Breite sozusagen im „Schwarm“ zu organisieren. In diesem
Zusammenhang sollte dann auch der Ausbau von „autarker“, kleinteiliger
dezentraler Energiegewinnung besser machbar sein ohne die Netze und eine
kontinuierliche Versorgung zu gefährden.
- Ich frage mich,
warum wir Millionen von Dächern in Bayern ungenutzt lassen und
Produktinnovationen wie Solar-Dachziegel von Tesla kommen und nicht von
einem Unternehmen aus Bayern.
- In diesem Zusammenhang sollten wir
auch bei Förderungen und Subventionen umsteuern. Nicht die
Energiegewinnung ist unser Problem sondern deren Speicherung und die
sogenannte Grundlastsicherung. Also sollten – wenn es denn überhaupt
Subventionen braucht – diese für die Entwicklung und/oder Bereitstellung
von Lösungen dieser Problematik investiert werden.
- Schneller Ausbau der Stromnetze insbesondere Richtung Norden, um insbesondere Windenergie besser nutzen zu können.
Power-to-Gas
und Brennstoffzellen weiter erforschen und als ökologisch interessante
Variante entwickeln helfen. Das gilt genauso für weitere mögliche
Technologien.
- Hier in Bayern scheint mir das Thema Geothermie sehr interessant zu sein.
- Forschungs-
und Fördergelder sowie mehr Gründerkapital in Technologien rund um
erneuerbare Energien stecken. Eine verbesserte „Kultur des Scheiterns“
soll dann bitte auch Flops zulassen. Nicht jede Idee wird gleich zünden.
- Nicht
zu zaghaft mit unserer Automobilindustrie umgehen. Natürlich sollten
wir diesen wichtigen Wirtschaftszweig nicht mutwillig beschädigen, aber
genauso wenig die Gesundheit der Bürger gefährden. Soweit Diesel-PKW die
gesetzlichen Grenzwerte nicht tatsächlich und nachgeprüft im
Realbetrieb einhalten, müssen auch Fahrverbote eine Option zu sein –
inkl. Schadensersatz für die betroffenen Fahrzeughalter durch die
Unternehmen, die den Betrug zu verantworten haben. Ein übermässiger
Schutz „alter“ Technologien hat schon bei Kohle und Stahl gezeigt, dass
dies am Ende mehr schadet als nützt. Wir sollten Fehler nicht
wiederholen und unsere Automobilkonzerne unterstützen sich schnell und
konsequent dem Markt anzupassen.
- Ausbau des ÖPNV gezielt mit
umweltfreundlichen Antrieben. Ein attraktiver ÖPNV produziert Umsteiger
und hilft den Individualverkehr zu reduzieren.
P&R gezielt
ausbauen und attraktive Tarife für Nutzer, die ihr Auto vor den Toren
unserer Städte stehen lassen. Eventuell sollten wir vielleicht sogar die
Tarifstruktur auf den Kopf stellen und Fahrten aus den Außenästen in
die City günstiger machen damit nicht der, der sein Auto weiter draußen
stehen lässt durch deutlich höhere Fahrtpreise bestraft wird. - Realisierung
der dritten Startbahn zur Vermeidung von unnötigen Warteschleifen über
dem Münchner Flughafen und effizientere Langstreckenverbindungen. Die
Drehkreuzfunktion macht Luftverkehr effizienter und damit
umweltfreundlicher. Dazu braucht es aber ausreichend Kapazitäten
hinsichtlich Starts- und Landungen.
Diese Liste ist natürlich nicht abschließend und allumfassend. Aber ich hoffe, Sie gibt einen Einblick in meine „Denke“.