Schützen wir unsere Bienen.

Nicht nur die uns vertraute Honigbiene, sondern vor allem Wildbienen und unzählige Insekten garantierten bisher fast selbstverständlich die Bestäubung fruchttragender Pflanzen im Obstbau und in der Landwirtschaft. Vielerorts ist das Nahrungsangebot für Bienen jedoch nicht mehr ausreichend. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Gezielte Ansprechpartner sind hierfür Land- und Forstwirtschaftsverbände, Kommunalpolitiker, aber auch Privatpersonen, die in Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden vielfältige Maßnahmen organisieren und treffen können.

Sorgen wir für ausreichend Nahrung und Nistplätze.

Blühangebote auf bewirtschafteten landschaftlichen und gartenbaulichen oder privaten Flächen für Bienen zu erhalten und zu schaffen. Die über 550 Bienenarten in Deutschland brauchen ganzjährig eine vielfältige und stabile Nektar - und Pollenversorgung sowie nahegelegene Nisthabitate.

Forstwirtschaft

Hier ist darauf zu achten, dass an Waldrändern oder Lichtungen auch blühende Obstbäume oder Linden sowie Säume von blühenden Büschen und Wildkräutern entstehen können.

Ackerbau

Neben einer ökologischen Bewirtschaftung, gibt es die Möglichkeit, Ackerrandstreifen frei von Herbiziden und Insektiziden zu halten. Die sich dort ansiedelnden Ackerwildkräuter oder auch die Aussaat von Blühstreifen bilden wichtige Nahrungsgrundlagen und erschließen nebenbei Lebensräume für Nützlinge. Die Aussaat so genannter Zwischenfrüchte (z.B. Ölrettich, Phacelia, Raps, Senf), die viele Bienen in den späten Sommermonaten anlocken, ist nur ein geringer Mehraufwand für den Landwirt.

Restflächen

Auf kleinen, schlecht zu nutzenden oder schwer zu bewirtschaftenden Flächen wie Feuchtwiesen oder kargen Böden siedeln sich oft ganz von alleine selten gewordene, blühende Wildkräuter zum Wohle der Bienen an. Auch Brachen sind für Bienen ein wichtiger Lebensraum und sollten als solche erhalten werden.

Wiesen

Auf häufig gemähten und gedüngten Rasenflächen gibt es keine Wiesenblumen. Durch das Bewahren von kleinen „Inseln“, Randstreifen oder Säumen, die über die Blütezeit wachsen können und nicht zu tief gemäht werden, entstehen Rückzugsgebiete für Tier und Pflanzenarten und damit eine kontinuierliche Grundversorgung der Bienen. Ideal sind hier kleereiche Wiesen. Monotone Rasenflächen können durch Einsaat von Blumen verbessert werden.

Private Gärten

Blühende Bauerngärten mit Astern, Sonnenblumen, Malven, Akelei, Rittersporn und Eisenhut sowie Küchenkräutern wie Lavendel, Borretsch, Salbei, Thymian, Rosmarin, Pfefferminze oder Majoran, aber auch blühende Gemüsesorten wie z.B. Kürbis, Zucchini, Gurken, Möhren, Zwiebeln und Kohl bieten ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Zusammen mit blühenden Sträuchern und Hecken, Weiden und Obstbäumen sorgt das für geradezu paradiesische Lebensbedingungen für Honig- und Wildbienen. Hecken sollten in den Monaten von März bis Oktober nicht gerodet oder geschnitten werden.

Öffentliches Grün, Parkanlagen, Straßensäume und Friedhöfe

Auch hier kann viel für die Bienen getan werden. Kräuterreiche Grassaatmischungen können beim Straßenbau an Banketten und Böschungen ausgebracht werden. Gerade hier müssen Ersatz und Ausgleichsmaßnahmen bei größeren Eingriffen in die Natur in Form von Nutzungsextensivierung und Anlagen von Grünland- und Saumbiotopen stattfinden. Insgesamt werden mit allen Maßnahmen zur Förderung von Honig- und Wildbienen auch die Lebensbedingungen anderer Insekten und Lebewesen verbessert.  Wir wissen heute um die Bedeutung vieler Insekten, die wir bisher eher als lästiges Übel bekämpft haben. Sie spielen jedoch eine wichtige Rolle zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts, unter anderem im Zusammenhang mit dem Verschwinden vieler Vogelarten, deren Hauptnahrungsquelle bekanntermaßen Insekten sind.

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